Eine Selektion an neuen Video- und Fotoarbeiten von Linda Tegg wurde in Kooperation mit dem Alpineum Luzern gezeigt. Die australische Künstlerin zeichnet sich durch eine forschende, dokumentierende Haltung aus.
Ein Wolf, ein Schaf und ein artifiziell anmutendes Wesen.
Thoughts
Thoughts
Indem die Künstlerin die mit der Kamera beobachteten Wesen mit einer spezifischen Situation, einem oft auch inszenierten Setting konfrontiert, erhält die forschende Perspektive eine bestimmte Richtung. Es kristallisiert sich eine Fragestellung, ein Forschungsinteresse heraus, das Linda Tegg dokumentiert und analysiert.
Die Resultate ihrer visuellen Untersuchungen sind offen, unintendiert und mitunter überraschend und verweisen auf das Interesse der Künstlerin für Tiere und die mit ihnen verknüpften Konnotationen.
In Wolf Video Study (Mexican Grey) wird ein mexikanischer Wolf mit einer verfremdeten Umgebung konfrontiert, die Kamera dokumentiert akribisch seine Bewegungen, Wahrnehmungen und Reaktionen. Während die Versuchsanordnung in der Wolfsstudie offen gelegt ist, bleibt es der Betrachterin, dem Betrachter in der Sheep Video Study (crop) verborgen, inwieweit die seltsam gesteuert wirkenden Bewegungen des Schafes bewusst provoziert oder aber zufällig sind. Nicht klar zu identifizierende Tiere sondern ein unbestimmbares Wesen steht im Fokus der Videoarbeit Tortoise.
Durch die Auflösung der Grenze zwischen natürlicher und mechanischer Spezies erfährt nun die Wahrnehmung des Betrachters eine Irritation, sein Sehverhalten wird zum Forschungsobjekt. So sind wir in jeder Hinsicht aufgefordert, uns auf die künstlerischen Recherchen von Linda Tegg einzulassen.
Zur Ausstellung erscheint die zweisprachige Publikation 'Animal Studies' mit einem Essay von Gioia dal Molin